Maier spaziert gerne alleine und mag es, ewig nichts zu reden. Trotzdem hat er mich in seine Heimatgemeinde Flachau zu einer gemeinsamen Skitour eingeladen. Mit mir spricht der zweifache Olympiasieger über die Winterspiele in Peking und erzählt, dass er jetzt – über zehn Jahren nach seinem Karierende – die Langeweile liebt und trotzdem zu wenig Zeit für Social Media hat: „Auf das Ganze Lob und Tadel und das Gegrunze kann ich gerne verzichten. Ich finde es einfach teilweise ein bisschen substanzlos. Ich hätte die Zeit gar nicht dazu, immer vor dem Blechtrottel zu sitzen. Da kann ich die Zeit viel mehr draußen genießen.“ Zum Beispiel im Blumengarten, denn – was viele noch nicht von Hermann Maier wissen – er ist bekennender Rosenzüchter: „ich habe auch viele langweilige Hobbies“. „Walek wandert“ – am 6. Februar von 9.00 bis 11.00 Uhr im Hitradio Ö3.
Vor mehr als zehn Jahren waren Hermann und ich schon einmal gemeinsam unterwegs: für die ORF/ZDF TV-Produktion „Wettlauf zum Südpol“ haben wir uns auf den Weg gemacht und das Rennen gewonnen. Beim Herminator muss es aber nicht immer so extrem zugehen. Deshalb hat er sich dieses Mal mit mir eine einfachere Route ausgesucht: Wir haben uns die Tourenski angeschnallt und sind unter der „Roten 8er“ – so heißt die Gondel im Snow Space Salzburg – auf einer eigenen Aufstiegsspur neben der Piste hinauf auf das Grießenkareck. Der 1.991 Meter hohe Berg im Pongau befindet sich an den nördlichen Ausläufern der Radstädter Tauern und ist laut Maier ideal für alle, die mal das Skitourengehen ausprobieren wollen, weil es eben auch eine eigene präparierte Aufstiegsspur gibt und somit ein Tourengehen im gesicherten Skiraum möglich ist. Hermann und Tom nützen die Zeit bei gut 1.000 Höhenmeter hinauf zum Gipfel, um auch über ihre gemeinsame Zeit am Südpol und die Ängste des furchtlosen Herminators zu sprechen.