Antonia Moretti

Sich zu beherrschen, ist angesagt in unserer Gesellschaft

Sie gilt als Schauspiel-Entdeckung des Jahres, ist die Tochter von Tobias Moretti und wandert mit mir in Ihrer Tiroler Heimat. Auf der Wanderung spricht sie darüber, wie es ist, mit dem bekannten Papa gemeinsam vor der Kamera zu stehen, warum sie keine Vegetarierin mehr ist und wie sie jenen Tag heuer im Juni erlebt hat, an dem ihre Mutter einen so schweren Quad-Unfall hatte, dass plötzlich alles andere völlig unwichtig wurde. Zu hören in „Walek wandert“ (Sonntag, den 30. Oktober 2022 auf Ö3, 9.00 bis 11.00 Uhr):

1939 Meter hoch ist das Rangger Köpfl – Antonia Morettis Hausberg, auf den sie mich zu einer Wanderung mitnimmt. Der höchste Punkt des Wandergebiets ist der Rosskogel, der auf 2.646 Metern liegt. Über Höhen und Tiefen spricht die 24-Jährige auch während der Wanderung. Ein Höhepunkt ihrer Karriere war sicher die Erfahrung, gemeinsam mit ihrem bekannten Vater vor der Kamera zu stehen: „Am Anfang habe ich es mir ganz komisch vorgestellt, muss ich ehrlich zugeben. Jetzt im Endeffekt war das überhaupt nicht komisch, weil er ja auch im Film meinen Vater spielt. Wir waren beide in unseren Rollen und es hat voll Spaß gemacht. Ich habe extrem viel lernen können.“ Das Schauspielen, die Emotionalität und das Dramatische ist Teil ihrer DNA. Und das, obwohl sie findet: „Sich zu beherrschen, ist angesagt in unserer Gesellschaft. Aber ich glaube, der Trend geht immer mehr in die Richtung: Es ist ok, emotional zu sein. Es ist ok, viele Sachen zu empfinden, es ist ok, viele Sachen gleichzeitig zu empfinden, es ist ok, überfordert zu sein.“
 
Einer der schwierigsten Tage in ihrem bisherigen Leben hingegen war heuer im Sommer, als ihre Mama Julia Moretti sich mit einem Quad mehrmals im steilen Gelände überschlagen hat: „Die Welt bleibt stehen, es ist alles so unfassbar unwichtig auf einmal. Egal was es ist, ob es irgendeine Arbeit ist, ob es irgendwelche Prüfungen sind, egal was – es wird alles unwichtig. Das ist, wie wenn die Zeit stehen bleibt. Da ist man daheim, da hilft man zusammen und schaut auf die wichtigen Dinge im Leben – und zwar, das man gesund bleibt.“ Und: „Man kann das Glück gar nicht in Worte fassen, wenn man so knapp am Tod war.“

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