Marcel Hirscher

Marcel Hirscher über sein Comeback „Die Jungen denken sich, der Opa kommt“

Kurz bevor Marcel Hirscher für die Vorbereitungen für sein Ski-Comeback nach Neuseeland fliegt, treffen wir uns nach gut 10 Jahren zu unserer zweiten gemeinsamen Wanderung.

Jetzt haben wir uns wieder getroffen, kurz bevor Marcel in den Profiskisport zurückkehrt. Wir wandern gemeinsam fast 1.200 Meter auf den 1.972 Meter hohen Gipfel des Untersbergs. Auf dem Weg sprechen wir über Marcels vergangene Jahre abseits der großen Bühne und der Öffentlichkeit und was sich seit der letzten gemeinsamen Wanderung verändert hat. Marcel ist, so sagt er selbst, auf jeden Fall gereift und gelassener geworden: „Die Wertigkeiten haben sich verschoben. Mit 25 Jahren war es eine andere Wertigkeit und ein anderer Hunger nach Erfolg als heute. Heute zählen andere Sachen.“

An die Erfolge von früher anzuknüpfen, scheint für ihn derzeit außer Reichweite: „Comeback heißt übersetzt für mich, zurückkommen und dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Und das weiß ich, dass das bei mir nicht möglich ist. Und deswegen red‘ ich eigentlich das Wort nicht an. Weil es auch nicht meine Mission ist, dort anzuknüpfen, wo ich war. Das ist echt nicht mein Plan.“ Auch den Grund für die bescheidene Erwartungshaltung liefert Marcel im Wandertalk: „Ich glaube, es ist recht simpel erklärt: Früher war das Schifahren mein Leben, mein komplettes Leben. Da hat’s links und rechts ein paar Sachen gegeben. Jetzt ist es ein bisschen umgekehrt. Mein Leben ist so viel größer, wo das Schifahren nur ein kleiner Teil davon sein kann. Ich kann gar nicht mehr so Profi sein, wie ich es früher war.“ Ein Tiefstapeln soll das aber nicht sein: „Na sicher probiere ich so schnell schizufahren, wie es geht. Aber was ist heute mein schnellstes Schifahren? Das muss ich rausfinden.“

Dass Marcel wieder Teil des aktiven Rennsports wird, freut nicht nur die Fans und seine in den Niederlanden geborene Mutter, die stolz ist, dass Ihr Sohn jetzt für ihre Nation fährt. Auch seine Konkurrenz dürfte sich freuen: „Die Jungen, ich sage Teenager, die werden es sicher ganz cool finden. Die, glaube ich, denken sich echt, der Opa kommt.“

Und dann will ich natütlich auch wissen – was bewegt eine Sportlegende mehr eine olympische Medaille oder seine Kinder? Marcel: „Sicher wenn du Papa wirst. Das verändert dein Leben massiv. Die Werte verschieben sich brutal. Das hat mich persönlich menschlich sicher extrem weitergebracht und auch verändert.“ Und: „Mit Kindern merkt man dann schon: ‚Worum geht’s jetzt eigentlich?‘ Darum, dass man zwei Hundertstel schneller oder langsamer ist, oder ob es den Kids gut geht, dass sie wachsen, gedeihen und sich entwickeln können. Und das relativiert natürlich den Wahnsinn dann schon sehr stark.“

Zu hören war diese Walek wandert Ausgabe übrigens am Sonntag, den 4. August von 9.00 bis 11.00 Uhr im Hitradio Ö3.

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