Sportoutfit statt Lederhose und Wanderweg statt Schlagerbühne: Melissa Naschenweng ist mit Tom Walek in ihrer Heimat im Lesachtal zur Hubertuskapelle unterwegs und spricht mit ihm über die Liebe, ihre Musik und den Preis, den sie bezahlt hat, um in der Öffentlichkeit zu stehen. Zu hören am Sonntag, dem 2. April (9.00 bis 11.00 Uhr) 2023 in „Walek wandert“ auf Ö3.
Der Erfolg
Melissa und ich haben uns in Nostra getroffen, ein 35-Einwohner/innen-Ort im Kärntner Lesachtal und Melissas Heimat. Der Weg, der aus Nostra raus führt, ist ein einfacher Forstweg. Der Weg zum Erfolg hingegen, den die vierfache Amadeus-Gewinnerin bestritten hat, war ein steiler und steiniger. Und über diesen sprechen die beiden auf auch der Wanderung: Selbstzweifel und der Gedanke ans Aufgeben haben die 32-Jährige oft geplagt: „Ich bin oft beim Papa im Auto gesessen und habe immer wieder gesagt: ‚Ich schaffe das einfach nicht, ich schaffe das körperlich nicht, ich schaffe das konditionell nicht‘.“ Heute sieht sie das Positive in dieser schwierigen Zeit: „Von mir aus kann es noch mehr Kritik schneien, da werde ich nur besser.“
Der Preis der Öffentlichkeit
Eine große Stütze auf dem steinigen Weg war ihr Vater – der hat seinen Beruf für sie hingeschmissen, um mit ihr quer durch Österreich, Bayern, die Schweiz und Südtirol zu tingeln: „Er hat auch sein Gasthaus verpachten müssen, weil er nur noch mit mir unterwegs war. Das was der Papa gemacht hat, das war schon der Grundstein. Weil wer wäre da gewesen, wer wäre mit mir gefahren? Es war ja kein Budget da“, sagt Naschenweng auf Ö3. Das kleine Startbudget für die ersten Schritte hin zum Schlager-Star kam vom Opa: „Mit dem ersten Sparbuch vom Opa – das eigentlich für den Führerschein und fürs Auto war – habe ich meine erste CD produziert. Ich habe unter Tränen dieses Buch aufgelöst und mir gedacht: ‚Bitte, dass sich das irgendwann auszahlt.‘“
Die Liebe
„Jeder hat ein Privatleben und weiß, dass sich im Lauf der Jahre vieles ereignet,“ so die Schlager-Sängerin. Und obwohl der Lederhosen-Rock ihr Genre ist, ist „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ nicht ihr Lebensmotto. Sie bewundert ihre Mama, die sie als ehrliche und treue Seele beschreibt und hält ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit raus: „Bevor es nicht zum Heiraten ist, werde ich nie etwas öffentlich machen.“