Er ist „Sportler des Jahres mit Behinderung“, Paratriathlet Thomas Frühwirth, er spricht mit mir bei unserer gemeinsamen Wanderung über seinen Sport und die großen Erfolge, über seinen Unfall, den Tod und über das Leben im Augenblick. Zu hören war diese Walek Wandert Ausgabe am Sonntag, den 5. November ab 9 Uhr auf Ö3.
Wir treffen uns in der Südoststeiermark – ganz in der Nähe des Bauernhofes seiner Eltern in Edelsbach, auf dem der 3 fache Olympia Silber Medaillen Gewinner und Paratriathlet aufgewachsen ist. Gemeinsam sind sie auf dem Raabtalradweg unterwegs, ein asphaltierter Weg, damit sich Frühwirth mit dem Rollstuhl gemütlich fortbewegen kann. Radwege bedeuten für ihn Leidenschaft: Schon kurz nach dem Unfall, seit dem er im Rollstuhl sitzt, hat er sich ein Handbike gekauft. Das hat sein Leben verändert: „Es darf keiner falsch verstehen: Im Rollstuhl sitzen ist scheiße. Ich sitze nicht gerne im Rollstuhl, ich würde das theoretische Geschenk, wieder gehen zu können, gerne annehmen – nur ich habe keine Lust, im Wohnzimmer darauf zu warten. Ich will damit sagen: Es liegt an mir, daraus was zu machen.“ Und er hat was daraus gemacht: Er ist u. a. dreifacher Ironman-Weltmeister und hat sich mit dem Handbike bereits drei Paralympics-Silbermedaillen (2016 in Rio de Janeiro und 2021 in Tokyo) geholt. Aber Frühwirths Ansporn sind nicht die Medaillen und Ehrungen: „Ich habe keinen großen Medaillenschrank. Das liegt bei mir alles im alten Kuhstall in einer Box drinnen, auch die Paralympics-Medaillen.“ Er lebt für den Moment, denn: „Wir haben nur eines – und das ist dieser Augenblick.“ Und diese Lebensfreude ist hör- und spürbar….